Welche Arten der Notbeleuchtung gibt es?

Einzelbatterie(systeme):
Jede Leuchte verfügt über einen eigenen Akkupack, der die Leuchte über die angegebeneAutonomiezeit mit Strom versorgt, wenn nötig. Einzelbatterieleuchten sind in der Regel verfügbar mit automatischem Selbsttest (AT), und zentral überwacht (kabelgebunden: DLI / kabellos: Zigbee). Unabhängig von ihrer Überwachungsart sollten die Leuchten an derselben Sicherung (Dauerphase), wie die Leuchten der Allgemeinbeleuchtung angeschlossen werden, um beim Ausfall dieser entsprechend einzuschalten.

Zentralbatteriesysteme:
Die Leuchten sind in Stromkreisen von max. 20 Leuchten angeordnet und werden an eine Zentralbatterieanlage angeschlossen. Sie verfügen nicht über einen eigenen Akkupack und werden vom Batteriesatz der entsprechenden Anlage gespeist. Die Leuchten sind entweder zur Stromkreisüberwachung (CBS / keine Adressierung) oder zur Einzelleuchtenüberwachung (CBS-T / programmierbare Leuchtenadresse) geeignet. Um eine Einzelleuchtenüberwachung zu realisieren, muss der eingesetzte Baustein (in diesem Fall das CBS-T Modul) vom selben Hersteller wie die Anlage sein. Ein herstellerübergreifendes Mischen (Anlage Hersteller A / Baustein Hersteller B) ist in den allermeisten Fällen nicht möglich.

Rettungszeichenleuchten:
Sie zeigen den Weg zum nächsten Ausgang. Sie sind in der Regel in Dauerschaltung ausgeführt (immer AN, wenn das Gebäude in Betrieb ist). Im Gegensatz zu langnachleuchtenden Schildern sind reine Rettungszeichenleuchten normalerweise hinterleuchtet. Dies hat den Vorteil, dass ihre Erkennungsweite (größtmöglicher Abstand, bei dem die Leuchte noch erkennbar ist) doppelt so groß ist. Die Erkennungsweite von hinterleuchteten Rettungszeichenleuchten lässt sich mit der Faustformel Piktogrammhöhe in cm x 2 = EKW in m berechnen. Beispiel: Das Piktogramm der Leuchte ist 10 cm hoch, die Erkennungsweite wäre folglich 20 m. Bei einem 10 cm hohen nachleuchtenden Rettungszeichen wäre sie 10 m (zusätzlich muss ein reines Rettungszeichen angeleuchtet werden, sprich eine Leuchte ist dennoch notwendig).

Sicherheitsleuchten:
Sie beleuchten die Flucht- und Rettungswege sowie die Antipanik-Bereiche und ermöglichen so ein gefahrloses Verlassen des Gebäudes. Die Leuchten sind im Verlauf der Rettungswege angebracht, aber auch an jeglichen Niveauänderungen (z. B. Treppen) und auch im Außenbereich (über dem Notausgang). Sie sind in der Regel in Bereitschaftsschaltung ausgeführt (immer AUS, wenn das Gebäude in Betrieb ist) und schalten nur bei Stromausfall zu. Über vom Hersteller bereitgestellte Abstandstabellen lässt sich ermitteln, wie viele Leuchten entlang eines Fluchtwegs benötigt werden, um eine Ausleuchtung mit 1 Lux zu erreichen. Über spezielle Berechnungsprogramme lässt sich die Ausleuchtung in oder außerhalb von Gebäuden exakt berechnen (lichttechnische Dateien müssen bereitgestellt werden).

Betriebsarten

AT | Autotest: Die Leuchte prüft sich durch den integrierten Überwachungsbaustein, regelmäßig und automatisch auf Funktion, so dass eine manuelle Funktionsprüfung der Leuchte nicht erforderlich ist.

DLI | Die Leuchte ist zum Anschluss an die H1-DLI Überwachungszentrale (BUS) geeignet und
kann dadurch komfortabel zentral überwacht werden.

Zigbee | Die Leuchten sind kabellos (via Funk/Wireless) überwach- und steuerbar. Am SEMM (Zigbee-Überwachungszentrale) lässt sich der Status Ihres Systems an einer zentralen Stelle anzeigen.

CBS | Die Leuchte ist zum Anschluss an Zentralbatterieanlagen (230 V AC / 216 V DC) geeignet.
Eine Überwachung ist via zusätzlichem Fremdbaustein oder als Stromkreisüberwachung möglich.

CBS-T | Die Leuchte ist zum Anschluss an LPS- und CPS-Anlagen der Serie H1-CBS (nicht Uranus) geeignet.
Durch den integrierten Baustein ist die Leuchte sowohl für Mischbetrieb als auch zur Einzelleuchtenüberwachung geeignet.

Weitere Abkürzungen

black | Ausführung der Leuchte im edlen Schwarz (RAL 9017)

W | Leuchte geeignet zur Wandmontage

D | Leuchte geeignet zur Deckenmontage

BM | Leuchte mit eingebautem Bewegungsmelder

DUO | 2-in-1 Leuchte mit zusätzlicher LED, zur Beleuchtung des an die Leuchte angrenzenden Bereichs.
Somit lässt sich beispielsweise der Mittelteil eines Flures gleichzeitig kennzeichnen und ausleuchten.

SPOT | Leuchte mit spezieller Linse zum hervorheben bestimmter Bereiche („5 Lux“)

PRO | Leuchte mit besonders leistungsfähiger LED und hohem Lichtstrom

A | Asymmetrische Linse zur Ausleuchtung der Fluchtwege

S | Symmetrische Linse zur Ausleuchtung von Flächen

BOX | Leuchte für den Außenbereich inklusive abgesetzter Elektronik- und Batterieeinheit zur Montage im Innenraum,
um die Bauteile (vor allem die Batterie), vor zu hohen bzw. niedrigen Temperaturen zu schützen.

HEAT | Leuchte mit eingebautem Heizelement, um die Leuchte auch bei vorübergehend
niedrigen Umgebungstemperaturen einsetzen zu können.

IP-Schutzarten erklärt
Beispiel: IP 65

Wann nehme ich welche Schutzart?

In Räumen, in denen nicht mit Wasser zu rechnen ist, genügt in der Regel IP20 (z. B. Flure, Verkaufsräume, Foyers, etc.).

In Arbeitsbereichen mit Staubentwicklung empfiehlt sich eine höhere Schutzart von mindestens IP43 / IP54 zu wählen (z. B.
Werkstätten, Lagerbereiche, Produktionsräume, etc.)

Für den Außenbereich empfehlen wir Leuchten mit Schutzart IP65, um auch vor Starkregen geschützt zu sein. Beachten Sie
hier bei Einzelbatterielösungen speziell unsere HEAT- und BOX-Typen.

Landwirtschaftliche Bereiche (z. B. Tierstallungen), lebensmittelverarbeitende Betriebe oder auch Schwimmbäder benötigen
aufgrund der unterschiedlich herrschenden Bedingungen (Ammoniak, Chlor, Sonderzertifizierung) spezielle Leuchten.
Sprechen Sie uns hierfür bitte separat an.

IK-Stossfestigkeit erklärt

Lumen, Lux, Candela – Was sagt mir das?

Der Lichtstrom wird in Lumen (lm) angegeben.
Es ist eine Einheit für die „Lichtleistung“, kurzgesagt wie viel Licht von der Lichtquelle (in alle Richtungen) ausgesendet wird. Diese Angabe findet sich meistens in Verbindung mit Sicherheitsleuchten.

Die Lichtstärke einer Lichtquelle wird in Candela (cd) angegeben.
Wie unterscheidet sich diese vom Lichtstrom? Eine Lichtquelle strahlt ihr Licht nicht in alle Richtungen gleichmäßig aus, dementsprechend beschreibt die Einheit Candela wie viel Licht in eine bestimmte Richtung ausgesendet wird (je größer der Wert, desto „fokussierter“ ist das ausgesendete Lichtbündel). Die Formel hierzu lautet wie folgt:

Lichtstärke (cd) = Lichtstrom (lm) / Abstrahlwinkel.

In der Not- und Sicherheitsbeleuchtung wird Candela meistens in Verbindung mit der Leuchtdichte von Piktogrammen (cd/m²) angegeben. Es gelten hierbei Mindestwerte und Anforderungen an die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung.

Die Beleuchtungsstärke wird in Lux (lx) gemessen oder berechnet.
Diese Einheit beschreibt, wie viel Licht auf einer bestimmten Fläche bzw. einem bestimmten Punkt ankommt. Im Anwendungsbereich der Not-und Sicherheitsbeleuchtung ist meistens von 1 Lux die Rede. Dies ist die Mindestanforderung für Flucht- und Rettungswege (2m Breite). Die Formel hierzu lautet wie folgt:

Beleuchtungsstärke (lx) = Lichtstrom (lm) / Fläche (m²) oder Lichtstärke (cd) / Abstand (r²).

Anders ausgedrückt beträgt die Beleuchtungsstärke 1 Lux, wenn 1 Lumen auf einer Fläche von 1m² gleichmäßig auftrifft.

Ist 1 Lux nun viel oder wenig? Das ist natürlich relativ, allerdings wird bei der Not- und Sicherheitsbeleuchtung
dem Verlassen des Gebäudes eine hohe Priorität beigemessen (und nicht dem Fortführen einer Arbeit) und eine möglichst lange Laufzeit (Aufrechterhalten) der Beleuchtung.

Wieviel ist also 1 Lux?

Wenn alles dunkel ist, kann man sich 1 Lux in etwa wie den Mondschein in einer lauen Sommernacht vorstellen. Es ist nicht viel, es ist aber ausreichend, um sich zu orientieren und das Gebäude sicher zu verlassen.

Asymmetrische und symmetrische Lichtabstrahlung

Um die besagten 1 Lux zu erreichen, gibt es auf dem Markt zwei übliche Abstrahlcharakteristiken. Hierfür werden spezielle Linsen über die Lichtquelle (LED) „gelegt“, welche das Licht dann unter-schiedlich verteilen.

Symmetrische Linsen strahlen rund ab.
Ihre Form kann man mit einem Kegel vergleichen. Sie sind am Markt sehr häufig anzutreffen und normalerweise die übliche Form, falls nichts anderes angegeben ist.

Aufgrund Ihrer gleichmäßigen Abstrahlung in alle Richtungen, werden sie meistens dort eingesetzt, wo eine Fläche auszuleuchten ist.

Asymmetrische Linsen strahlen in Form einer Ellipse ab.
Sie sind Mittel der Wahl, wenn ein Weg (z. B. Fluchtweg) ausgeleuchtet werden soll, da sie in die Länge, dafür allerdings weniger in die Breite strahlen.

Aufgrund der speziellen Lichtlenkung sind üblicherweise die größten Leuchte-Leuchte Abstände mit asymmetrischen Linsen zu erzielen.

Info
Symmetrische und asymmetrische Linsen gibt es auch in Sonderformen für z. B. große Montage höhen (u. a. PRO) oder spezielle Abstrahlung (SPOT).

Wie lese ich die Abstandstabellen der Notbeleuchtung?

Prinzipiell werden Abstandstabellen nur für Sicherheitsleuchten angegeben, da hiermit bestimmt werden kann, wie viele Leuchten man für einen Raum oder Fluchtweg benötigt. Hierbei geht man von einem komplett dunklen Raum, ohne Reflektionen aus. Die Tabellen geben an, wie viel Abstand man zwischen zwei typgleichen Leuchten lassen kann, um auf der Mitte (1 m), meines 2 m breiten Rettungsweges eine minimale Beleuchtungsstärke von 1 Lux zu erreichen. Zudem ist hierbei die minimale Beleuchtungsstärke von 0,5 Lux auf der halben Rettungswegbreite (Randbereiche, jeweils 0,5 m) ebenso berücksichtigt.

Am Beispiel unserer All Star, mit eingesetzter asymmetrischer Linse, lassen sich die unterschiedlichen Abstände gut erklären.

Die erste Darstellung gibt den Abstand von Leuchte zur Wand, bei paralleler Anordnung, an.
Dieser ist aufgrund der asymmetrischen Abstrahlcharakteristik gering, da die Leuchte entsprechend in die Länge abstrahlt. Bei symmetrischer Linse wäre dieser im direkten Vergleich höher.

Die zweite Ansicht gibt den Abstand von Leuchte zu Leuchte, bei paralleler Anordnung, an.
Dies ist bei einer asymmetrischen Abstrahlcharakteristik ebenfalls nicht vorteilhaft.

In der Mitte der Abstandstabelle sind die Leuchten entgegengesetzt zueinander
angeordnet.

Hier lassen sich bei der asymmetrischen Linse bereits beträchtliche Abstände erzielen.

In der vorletzten Darstellung werden die weitesten Abstände bei asymmetrischen
Linsen erzielt.

Die Abstrahlung in die Länge entfaltet die höchstmögliche Wirkung.

Das letzte Beispiel rechts zeigt die Abstrahlung in die Länge, auf die Wand gerichtet.
In dieser Anordnung wird, bei asymmetrischer Abstrahlcharakteristik, ein entsprechend höherer Abstand erzielt als bei der ersten Darstellung. Bei symmetrischer Linse wäre dieser im direkten Vergleich niedriger.

Bei einer symmetrischen Abstrahlcharakteristik sind die beiden äußeren Darstellungen sowie die drei mittigen nahezu identisch. Durch Mess-und Fertigungstoleranzen können hier leichte Abweichungen entstehen.

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